Nachdem das Wetter leider nicht so toll war als ich Anfang September die Kleine Berchtesgadener Reibe gegangen bin, wollte ich die Tour unbedingt nochmal gehen. Zwei Wochen später war dann das Wetter gut und ich bin wieder nach Berchtesgaden gefahren. Als ich dort ankam war das Wetter leider nicht wie vom Wetterbericht vorhergesagt. Über Berchtesgaden hing eine dicke Nebelsuppe. Ich bin wieder zum Parkplatz nach Hinterbrand gefahren und von dort zur Mittelstation der Jennerbahn gelaufen. Leider war auch das Wetter über dem Nebel nicht wirklich toll: der Wetterbericht hatte leicht bewölktes Wetter vorhergesagt, aber statt fotogenen Wolken gabs nur einen leicht grauen Himmel.
Von der Aussichtsplattform etwas unterhalb vom Jennergipfel hat man einen sehr schönen Blick auf den Königsee, der aber unter einem dicken Nebelmeer verborgen war. Da der Himmel aber wirklich nicht sehr fotogen war, habe ich nur ein paar Erinnerungsfotos gemacht und bin dann Richtung Schneibstein. Am Stahlhaus angekommen hatte ich einen tollen Blick ins Salzburger Land mit einem sehr schönen Dunstschleier. Nach einem kurzen Fotostopp gings dann weiter zum Schneibstein-Gipfel.
Derr Weg auf den Schneibstein ist nicht besonders anspruchsvoll und in eineinhalb Stunden erreicht man vom Stahlhaus aus gemütlich den Gipfel. Vor zwei Wochen konnte ich die Aussicht vom Schneibstein-Gipfel nicht genießen, da er komplett im Nebel lag. Das war dieses Mal anders, vom Gipfel hat man einen wunderbaren Blick zum Hohen Göll, dem Watzmann und den anderen Berchtesgadener Bergen. Leider wars am Gipfel recht windig und auch ziemlich kalt, so daß ich nur kurz geblieben bin und dann über die Windscharte abgestiegen bin. Die Kleine Reibe ist recht lang und ich wollte auch nicht zu spät unten ankommen und ein paar Fotostopps hatte ich auch noch mit eingerechnet.
Vor zwei Wochen hatte ich kurz unterhalb des Gipfels Steinböcke gesehen. Ich hatte zwar nicht ernsthaft erwartet, sie wieder zu sehen, aber ein wenig gehofft hatte ich es doch. Wirklich enttäuscht war ich aber nicht, als sie nicht mehr dort waren, wo ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Beim Abstieg über die Windascharte hab ich allerdings die Augen offen gehalten, ich hab mir aber keine wirkliche Hoffnung gemacht, die Steinböcke in dem schroffen Felsgelände entdecken zu können. Dafür konnte ich dieses mal den wunderbaren Ausblick auf die Berchtesgadener Berge genießen.
Immer noch aufmerksam suchend sah ich schließlich einen braunen Punkt zwischen den Felsen. War das etwa ein Steinbock? Ohne Fernglas war das nicht zu erkennen. Allerdings sind die Leute vor mir ebenfalls stehen geblieben und haben in die gleiche Richtung geschaut. Ich wollte gerade die V1 und das kleine Tele auspacken um zu schauen ob es ein Steinbock ist, als sich der braune Punkt bewegte. Es mußte ein Steinbock sein!
Der Steinbock befand sich sicher 50 Höhenmeter unterhalb des Weges, aber das Gelände war nicht zu steil und ungefährlich, also ließ ich den Rucksack und die Stecken beim Weg, nahm die Kamera und stieg hinunter. Als ich näher kam sah ich, daß es nicht nur ein Steinbock war, sondern mehrere: ein erwachsenes Tier und einige Jungtiere. Vorsichtig näherte ich mich den Steinböcken, immer auf der Hut sie nicht zu erschrecken. Wie schon bei der ersten Tour kam ich relativ nahe an die Steinböcke heran bevor sie zurückwichen. Anders als beim letzten Mal gabs diesmal aber keinen Nebel und die Steinböcke waren weiter unten, was gut war, da ich sie so vor schönem Hintergrund fotografieren konnte. Ich fotografiere die Steinböcke eine ganze Weile bevor ich schließlich entschied, daß es langsam Zeit wurde, weiterzugehen.
Nach ungefähr einer Stunde kam ich am Seeleinsee an, einem kleinen, aber wirklich schön gelegenen Bergsee. Beim letzten Mal wäre ich vor lauter Nebel fast an dem See vorbeigelaufen, diesmal konnte ich den Anblick wirklich genießen und machte dort ausgiebig Brotzeit.
Vom Seeleinsee aus läuft man noch etwa zwei Stunden zur Mittelstation der Jennerbahn.
Ich habe schon viele schöne Bergtouren gemacht, aber die Kleine Reibe wird wegen der Steinböcke und der wunderbaren Landschaft immer ein unvergeßliches Erlebnis für mich bleiben. Wilde Steinböcke aus nächster Nähe zu beobachten und sie zu fotografieren ist einfach ein wunderbares, unvergeßliches Erlebnis. Die Jungtiere haben dann sogar noch spielerisch miteinander gekämpft, was ich aber leider nicht wirklich fotografisch festhalten konnte.
Aber da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, hier mal eine Auswahl meiner schönsten Bilder von der Tour: