Ich fotografiere sehr gerne Bergseen da ich da zwei meiner Hobbies, das Wandern und das Fotografieren, verbinden kann. Letztes Jahr wollte ich unbedingt den auf 2645 Meter Höhe gelegenen Rinnensee oberhalb der Franz-Senn Hütte in den Stubaier Alpen fotografieren.
Anfang September hab ich mir dann einen Tag freigenommen und bin bei schönstem Wetter ins Stubaital gefahren um zum Rinnensee zu laufen. Die Anfahrt von Gilching aus zieht sich ziemlich. Über die A95 gehts nach Garmischpartenkirchen, dann weiter nach Mittenwald und Innsbruck Richtung Neustift im Stubaital. Bei Milders gehts dann ins Oberbergtal bis zur Oberissalm. Dort läßt man das Auto stehen und wandert in grandioser Natur zur Franz-Senn Hütte:
Nach gut eineinhalb Stunden erreicht man dann die traumhaft gelegene Franz-Senn Hütte:
Die Franz-Senn Hütte wurde bereits 1885 eröffnet und liegt auf 2149 Meter Höhe. Die Franz-Senn Hütte ist von mehreren Dreitausendern umgeben.
Auf der ganzen Fahrt von München ins Stubaital war keine Wolke am Himmel. Dort angekommen war der Himmel dann bewölkt und mein Fotografen-Herz freute sich erstmal über den interessanteren Himmel. Von der Franz-Senn Hütte sind es nochmal etwas eineinhalb Stunden bis zum Rinnensee. Je weiter ich aufstieg, umso schlechter wurde das Wetter. Als ich dann am Rinnensee ankam war der Himmel komplett zugezogen, was mich aber nicht davon abhielt, erstmal den See zu fotografieren:
Nach ein paar Minuten find es dann allerdings zum Regnen an. Zuerst tröpfelte es nur und ich machte noch einige Panoramen vom Rinnensee:
Es dauerte nicht lange und es goß wie aus Kübeln. Ein wenig Nieselregen hält meine Kameraausrüstung schon aus, ich hab schon unzählige Male bei Regen fotografiert. Aber bei diesem Platzregen war an fotografieren nicht mehr zu denken. Zum Glück hatte ich trotz traumhaften Wetterbericht und Traumwetter in München Regenzeug eingepackt. Ohne Regenjacke wäre ich in kürzester Zeit komplett durchnäßt gewesen und auf 2645 Meter Höhe ist es im September nicht mehr unbedingt warm. Da ich sowieso noch drei Stunden Abstieg vor mir hatte und es nicht so aussah als ob sich das Wetter bessern würde, entschied ich also einfach abzusteigen.
Etwas unterhalb des Rinnensees liegt dieser kleine Tümpel:
Die Farben und Strukturen gefielen mir sehr gut. Nach einigen Minuten Abstieg hörte der Regen auf und nach einer halben Stunde riß der Himmel auf und ich habe noch kurz überlegt, ob ich wieder aufsteigen soll, um doch noch ein paar Schönwetterphotos vom Rinnensee zu machen. Das aber doch schon relativ spät war und ich auch noch zwei Stunden heimfahren mußte, entschied ich mich dagegen und bin weiter abgestiegen.
Von oberhalb der Franz-Senn Hütte konnte man tolle Detailaufnahmen des Baches machen:
In der Nähe der Franz-Senn Hütte kann man noch einen kleinen Wasserfall vom Weg aus fotografieren:
Nein, natürlich ist die Tour zum Rinnensee keine Alptraumtour, auch nicht bei Regen. Dafür ist die Landschaft einfach zu grandios und es gibt zuviel zu sehen. Aber ich möchte die Tour auf jeden Fall nochmal bei schönem Wetter machen und dann vielleicht weiter auf die Rinnenspitze gehen, um den Rinnensee von oben zu fotografieren. Vom Rinnensee erreicht man die Rinnenspitze in gut einer Stunde.
Jedem, der gerne in den Bergen unterwegs ist kann ich die Tour zum Rinnensee empfehlen: nicht allzu weit und nicht allzu schwierig und man geht immer in einer traumhaft schönen Kulisse.