Kuhfluchtfälle | Aus Licht gezaubert

Kuhfluchtfälle

Ich wollte schon seit längerem mal ein etwas anderes Bild der Kuhfluchtfälle machen: die Wassermassen nach einem Starkregen mit kurzer Belichtungszeit eingefroren, dazu noch eine Person, die vor dem Wasserfall steht. Der Dauerregen Anfang Mai schuf ideale Bedingungen. Als ich dann Sonntag Vormittag im strömenden Regen Richtung Farchant fuhr, fragte ich mich allerdings schon, ob das ganze wirklich so ne gute Idee ist: auf im Regen zu den Kuhfluchtfällen laufen hatte ich nicht wirklich Lust. Als ich in Farchant ankam hörte es aber tatsächlich auf zu regnen und ich kam relativ trocken bei den Kuhfluchtfällen an.

Der Bach unterhalb des Wasserfalls, der normalerweise doch eher ruhig dahinfließt, hatte sich in einen wütenden Mahlstrom verwandelt. Beim Wasserfall war ich nach kürzester Zeit von der Gischt von Kopf bis Fuß naß. Ich baute trotzdem mein Stativ auf und montierte die Kamera darauf, die allerdings schon tropfnaß war bevor ich überhaupt das erste Foto gemacht habe. Es dauerte nur Sekunden bis die Frontlinse komplett feucht war. Ich machte also schnell ein paar Fotos und stellte die Kamera dann auf Selbstauslöser und stellte mich vor den Wasserfall. Nach ein paar Minuten hatte ich genug, putzte die Kamera, packte alles ein und ging Richtung Auto.

Auf dem Rückweg packte ich die Kamera dann wieder aus und sah mir die Fotos an: alles unscharf. Ich hatte mit Polfilter und f/5.6 fotografiert und dummerweise auf den Hintergrund fokusiert. Ich wollte nicht weiter abblenden um noch auf relativ kurze Belichtungszeiten zu kommen. Klatschnaß wie ich war, war es mir in dem Moment aber egal, ich wollte eigentlich nur noch zum Auto und raus aus den nassen Klamotten.

Auf halben Weg dachte ich dann, daß es irgendwie idiotisch ist, soweit zu fahren und dann mit ein paar unscharfen Fotos nach Hause zu kommen. Also kehrte ich um und stieg den Berg wieder hinauf. Ich baute mein Stativ wieder auf. Diesmal ließ ich den Polfilter weg, stellte die Blende auf f/8 und fokusierte auf den Vordergrund. In der Zwischenzeit war ich so naß daß noch mehr Wasser auch nichts mehr änderte. Das selbe konnte ich von meiner Kamera leider nicht behaupten, Wasser auf der Frontlinse mußte weg und ich hatte keine trockenen Tücher mehr. Also putze ich so gut es ging die Frontlinse mit den feuchten Tüchern ab, machte ein paar Bilder, stellte mich dann vor den Wasserfall und machte noch ein paar Bilder mit dem Selbstauslöser.

Daheim am PC mußte ich dann doch einiges an Arbeit in das Bild stecken, da es wegen der feuchten Frontlinse doch recht kontrastarm war. Mit dem Resultat bin ich aber recht zufrieden: